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Ein Ausflug zum „Wiesnräuber“

Drunt auf der grünen Wies’n…

Als die 2.Klassen gegen 9:30 Uhr bei der „Oiden Wiesn“ eintreffen, ist alles nass und eher grau als grün. Ganz pünktlich sind wir da, denn schon eine halbe Stunde später sollen alle Kinder im Herzkasperlzelt sitzen. „Der Wiesnräuber“ steht auf dem Programm und verspricht spannend zu werden. Auf der großen Bühne ist ein kleines Puppentheater aufgebaut, noch sind die Läden geschlossen.

 

Während der Regen auf das Zeltdach trommelt, werden wir von drei Schauspieler*innen des Kindertheaters im Fraunhofer mitgenommen in das Jahr 1810. Als die schöne Therese beschloss nicht den dicken, alten Napoleon zu heiraten, sondern den schönen Ludwig. Den I.! Nein, das ist nicht der mit Schloss „Neuschwanstein“, das war der Opa von dem.

 

Kaum zu glauben, was der Ludwig I. für einer war: Ochsen und Hendl sollten für alle herrschaftlichen (!) Hochzeitsgäste gebraten, die Straßen sauber gefegt und der Hofstaat von Näherinnen fein herausgeputzt werden. Für die höhere Gesellschaft (etwa 8000 Gäste) war Ludwig nichts zu teuer, jedoch an das einfache Volk dachte er kaum. Zwar war jeder zu der fünftägigen Party eingeladen, dazu sollten die Bürger aber ihr eigenes Essen mitbringen. So ein Geizhals! Aber Therese dachte an die Menschen in München. So erhielt das Volk während der Feierlichkeiten freien Eintritt in die Oper und zwei Tage lang kostenlos Speisen und Getränke. Dadurch war der Grundstein für das größte Volksfest der Welt gelegt. Also zum Glück hat Ludwig I. Therese geheiratet, sonst hätten wir heute kein Oktoberfest.

 

Nicht nur die kleinen, sondern auch die großen Ohren rauchen am Ende. Viel  durften wir lernen, auf lustige und musikalische Weise: So wurden Therese und Ludwig mit Puppen gespielt, das Volk, der Räuber, Pferdln und Ochsen mit menschlichen Darstellern.

 

 

Aber was hat nun der „Wiesnräuber“ damit zu tun? Im Stück stiehlt ein Räuber die Mitgift Thereses, da er über den Geiz des Königs so erzürnt ist. Ob dies eine wahre Geschichte ist oder künstlerische Freiheit, müssen wir noch erkunden.

 

 

Ein wunderbar eindrückliches, gelungenes Theaterstück!